Der große Vorteil von Geschwistern, die aufgrund des Studiums im Ausland leben ist der, dass es quasi zur Pflicht gehört, sie zu besuchen. Wenn sie dann innerhalb ihres Studiums auch noch ein Auslandssemster einlegen, dann kommt das natürlich auch dem Maultaschen-Express zu Gute, der sich dieses Mal auf den Weg nach Schottland in die Stadt Glasgow gemacht hat.
Ein freies Wochenende war schnell gefunden und so flog der Maultaschen-Express Anfang November für 15€ ab Frankfurt nach Glasgow – Ryanair sei Dank. Der günstige Flug war aber wohl auch dem Umstand geschuldet, dass wir bereits um 7 Uhr morgens abhoben und dementsprechend. Da wir aber aufgrund der Zeitverschiebung eine Stunde gewonnen haben, war der frühe Flug eine gute Wahl, da wir dadurch noch den ganzen Tag zur Verfügung hatten. Die erste Herausforderung bestand nun darin, unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen. Diesen hatten wir bereits in Deutschland bei www. (!!!SEITE EINFÜGEN!!!) für einen grandiosen Preis von (!!!PREIS!!!) reserviert. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Abholstation nicht auf dem Flughafengelände liegt. Ein Anruf bei der Vermietung genügte allerdings, dass ein freundlicher Mitarbeiter uns am Flughafen abholte und samt Gepäck zur Autovermietung fuhr. Dort erledigten wir den anstehenden Papierkram und schlossen noch eine Versicherung ab, die sämtliche Schäden am Fahrzeug ohne Selbstbeteiligung beinhaltete. Zwar war die Versicherung teurer als die eigentliche Miete des Autos, aber erstens weiß man ja nie was so passieren kann, und zum anderen ist Aimo, welcher als alleiniger Fahrer eingetragen war (ein zusätzlicher Fahrer hätte ebenfalls mehr gekostet als die Miete des Autos), das erste Mal (!!!INDIEN?!!!) auf der „falschen Seite“ gefahren.
Da Nora noch in der Uni beschäftigt war, beschlossen wir uns erstmal um Früshtück zu kümmern. Die Empfehlung des Mitarbeiters an der Autovermietung erschien uns wenig lohnenswert. Er hatte gemeint, dass wir einfach zum Supermarkt um die Ecke fahren sollten. Wir entschieden uns stattdessen einfach Richtung Zentrum loszufahren und während der Fahrt recherchierte ich im Internet nach Möglichkeiten. Und ja, trotz Brexit gilt „keine Kosten für Roaming“ noch so lange, bis der Austritt Großbritanniens aus der EU endgültig vollzogen ist. Ich entdeckte das Cafe Strange Brew, was ich nach einem Blick auf die Speisekart als unser Ziel definierte. Tatsächlich wird diese Lokalität auch bei Tripadvisor unter den Top10 gelistet. Das Cafe Strange Brew liegt unscheinbar in der Pollokshaws Road und ist auch nicht sonderlich groß. Die Speisekarte war überschaubar, enthielt aber dennoch sämtliche landestypischen Frühstücke. Und da wir uns nicht unter allen Beschreibugen der Speisekarte das dahintersteckende Menü vorstellen konnten, bestellen wir kurzerhand die halbe Karte.

Nach diesem ausgiebigen Früshtück fuhren wir ins Wohnheim, wo wir Nora trafen, welche uns zunächst mit den Räumlichkeiten bekannt machte. Währenddessen lernten wir auch gleich die meisten ihrer Mitbewohner kennen – ein Spanier, ein Franzose, ein Deutscher und eine Schwedin. Im nächsen Schritt mussten wir das Wochenende durchplanen. Das Ziel war klar: Glasgow und Edinbourgh besichtigen, sowie einen Tagesausflug in die Highlands. Außerdem, und das ist ebenfalls typisch für einen Maultaschen-Express, muss das Nachtleben erkundet werden. Da die Wettervorhersage für den Sonntag sehr vielversprechend aussah, legten wir den Ausflug in die Highlands auf diesen Tag. Da sich früh aufstehen mit feiern nur sehr ungünstig kombinieren lässt, war auch hier schnelle Einigung gefunden: feiern heute! Nora wollte für noch was für die Uni erledigen und somit beschlossen wir den restlichen Tag in Edinbourgh zu verbringen, welches mit dem Auto von Glasgow aus in einer Stunde zu erreichen ist.
Kurz vor Glasgow zog ein unnatürlich wirkender Hügel seine Aufmerksamkeit auf uns und wir beschlossen diesen Hügel aus der Nähe zu betrachten. Woher diese Hügel stammt haben wir niemals herausgefunden, aber er wurde offensichtlich von Motorcrossfahrern als „Abenteuerspielplatz“ verwendet.

Natürlich musste ich dieses interessante Gebilde unbedingt aus der Luft inspizieren, was allerdings eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordert, da sich der Flughafen Edinbourgh bereits in Sichtweise befndet. Dementsprechend befindet sich der Hügel in einer „Flugverbotszone D“, was das Fliegen mit Drohnen aber grundsätzlich nicht verbietet.
Kurz nachdem wir uns wieder aufgemacht hatten, lag bereits das nächste Abenteur vor uns. Per Zufall entdeckten wir ein Werbebplakat, welches auf eine in der Nähe befindliche Kartbahn hinweist. Wir haben nicht lange überlegt uns und direkt Tickets für 4 x 10 Miuten freies Fahren gekauft. !!!PREISE EINFÜGEN!!! Bevor wir auf die Strecke durften, mussten wir uns zunächst noch ein Video mit den Sicherheitsbestimmungen anschauen und anschießend wurde uns vom Bahnpersonal ein „Rennanzug“ ausgehändigt.

Die Gruppen wurden für jeden Lauf neu zusammengewürfelt, abhängig von den ebenfalls wartenden Personen. Die Kartbahn weißt eine wie ich finde sehr schöne Streckenführung auf, welche durchaus Spaß macht. Besonders hervorzuheben ist die Streckenbreite, die an vielen Stellen bis zu 3 Karts nebeneinander erlaubt. Dadurch ist es möglich unterschiedliche Linien zu fahren, was das Überholen deutlich vereinfacht. Auf der anderen Seite hat es die Strecke in sich, wenn man tatsächlich nur auf Zeitenjagd ist. So haben wir uns vor der letzten Runde noch die letzten Tips eines sehr sympathischen Bahnmitarbeiters geholt, welcher uns der perfekte Linie erklärt hat. Den Bahnrekord konnten wir damit zwar nicht brechen aber es hat immerhin gereicht alle von uns bis dahin erreichten Zeiten nochmals zu verbessern.

Mit Anbruch der Dunkelheit kamen wir dann auch endlich an unserem eigtenlichen Tagesziel, nämlich Edinbourgh, an. Auf Empfehlung fuhren wir auf direktem Wege zum „Calton Hill“ von wo aus man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat. Nach einem kurzen Fußmarsch durch die Innenstadt trafen wir uns mit einer Freundin von mir, welche uns in einen kleinen Pub führte, in welchem wir zusammen was aßen und das ein oder andere Bier tranken (zumindest ich, denn Aimo musste ja noch zurückfahren).
Da wir durch unsere ungeplanten Stops beim „Hügel“ und bei der Kartbahn viel Zeit haben liegen lassen, konnten wir leider nicht allzuviel von Edinbourgh sehen. Es lässt sich allerdings bereits vorwegnehmen, dass Edinbourgh im Vergleich zu Glasgow deutlich „höherwertiger“ wirkt als Glasgow. Man erkennt deutlich, dass Edninbourgh die Stadt der einflussreichen Geschäftsleute ist, wohingegen Glasgow eher die Stadt der einfachen Arbeiter ist. Heutzutage ist diese Unterscheidung vermutlich nicht mehr ganz so streng wie früher, aber immernoch spürbar.
Zurück in Glasgow starteten wir sodann unser Abendprogramm, was sein Ende im Club „The Garage“ fand. Tatsächlich lässt sich festhalten, dass es sich auch Schottland sehr gut feiern lässt. Der größte Club Schottlands beinhaltet drei verschiedene Floors, welche allesamt unterschiedliche Musik spielen. In unserem Fall lief auf dem größten aller Floors Mainstream / House, auf dem zweiten Floor 80er / 90er und im Keller schließlich R’n’B und HipHop.

Der nächste Morgen begann dann ein wenig später, dafür aber mit einem super leckeren, selbstgemachten Frühstück im typsch britischen Stil: Bacon, Beans & Eggs.
